Johannes
Friedrich
Kahl
Kommunikationskünstler:
Lyrik, Texte, Fotografie
Content-Experte für
urbane Codes, Urban Storytelling
*1965 in Frankfurt am Main
Wohnort Offenbach-Bürgel
lebte über 20 Jahre in Berlin und Potsdam
Ich bin 1965 in Frankfurt am Main, auf der südlichen Seite des Flussufers, zur Welt gekommen. Für einen Frankfurter ist diese Tatsache wichtig. Bereits im Teenager-Alter habe ich das Texten und Fotografieren als Ausdrucksform für mich entdeckt. Anfangs recht holprig und klein mittels ungelenker Gedichte und Pocket-Kamera. Später kam meine Liebe für die Schwarz-Weiß-Fotografie hinzu. Ich brachte mir alle erforderlichen Skills für die Labor-Arbeit selbst bei. Dabei konnte ich auf ein wunderbares Fotolabor im hauseigenen Keller zurückgreifen.
Nach meinem abgebrochenen Philosophie- und Kunstgeschichtestudium, absolvierte ich eine grundsolide Ausbildung zum Verlagskaufmann bei der F.A.Z. Dieser fügte ich ein einjähriges Volontariat als Redakteur bei einer Film- und Fernsehproduktionsgesellschaft hinzu. Dieses Rüstzeug reichte mir, mich aus der Enge meiner familiären, bürgerlich sozialisierten, Situation zu befreien. Ich erhielt das Angebot, eine Marketingabteilung bei einer großen ostdeutschen Tageszeitung mit aufzubauen. So gelangte ich mit zwei Koffern ins Potsdam der Nachwendezeit. Dort fand ich alles vor, was mich damals faszinierte und mich bis heute inspiriert: Große, starke Bilder, ganzheitlich erlebbar. Ich sah und roch brennende Mülltonnen, tauchte in die mir völlig neue Welt der Keller des Techno hinab, genoss die anarchische Weite von Berlin, atmete die Luft nie versiegender Kreativität, 21 Jahre lang.
Inzwischen bin ich zurück im Rhein-Main-Gebiet. Die Zeiten der Digitalisierung brachten Veränderungen mit sich: Ich musste lernen, mit Jobverlusten umzugehen, Enttäuschungen zu managen. Es entstanden auch ganz neue Räume und Horizonte für meine kreative Arbeit. Texte sind Bilder, Bilder sind Texte. So bin ich weiter auf der Suche, urbane Codes zu untersuchen, digitalisierungsbedingte Change-Prozesse im urbanen Raum abzubilden. Poetisches Storytelling: Geschichten über Heimat, Verlust, die Liebe in Zeiten gewaltiger Umbrüche, über den Tod, der dem Leben Halt und Sinn spendet.
Meine Arbeitsmittel sind Füllfederhalter, Notizbuch, I-Phone und manchmal meine kleine Digitalkamera. Beeinflusser meiner kreativen Text- und Bildarbeit sind Bob Dylan, Gerhard Richter, Judith Hermann, Norbert Bisky, Tocotronic, Element of Crime, Thomas Glavinic sowie viele weitere großartige Menschen, die es vermögen, bleibende Bilder zu erzeugen, Profis des Berührens.
Jfk, Sommer 2021